Vorausgesetzt, man hat ein Fernrohr, das auf einer geeigneten Montierung sitzt, mit einer Steuerung, die ungefähr die Erddrehung ausgleichen kann, kann man pro-
bieren Planeten fotografieren.
Hier möchte ich nur kurz auf die Technik eingehen, mit der meine Planetenfotos entstanden und entstehen. Sie nennt sich “Okularprojektionsmethode”, oder einfach
nur “Okularprojektion”.
Das Licht kommt über den Okularauszug, trifft auf das Okular, dieses Okular projeziert, ähnlich wie ein Diaprojektor, das Licht (Bild) vergrößert auf den Lichtempfänger.
Das kann ein CCD- oder ein CMOS-Chip, oder ein sonstiger Lichtempfänger sein. Durch diese Methode wird das winzige Bild von Planeten so vergrößert, daß Einzel-
heiten sichtbar werden. Das Bild des Jupiter hat bei meinem Fernrohr (bei 150 cm Brennweite). im Brennpunkt einen Durchmesser von gerade mal 0,35 mm.
Anstelle der Okularprojektion, verwenden andere Sternfreunde gerne eine Barlow-Linse. Die Barlow-Linse verlängert ebenso, wie die Okularprojetion, die effektive Brenn-
weite eines Fernrohres. Wird z.B. eine 2-fach Barlow-Linse verwendet, verdoppelt sich die effektive Brennweite eines Fernrohres. Bei Verwendung einer 3-fachen Barlow-
linse, verdreifacht sich die Brennweite eines Fernrohres.
Noch zu erwähnen wäre, daß man in den Strahlengang, wenn man mit einer Webcam arbeitet, einen IR-Filter bringen muß. Besser gesagt, sobald sich ein Glas, Okular,
im Strahlengang der Optik befindet, muß ein IR-Blockfilter zwischengeschaltet werden. Webcams sind recht infrarotempfindlich, das heißt, man erhält ohne IR-Filter ein
Doppelbild des Objektes, ein Bild des sichtbaren Lichtes und ein Bild des infraroten Anteil des Lichtes. Deswegen schneidet man den IR-Anteil des Lichtes mit solch ei-
nem Blockfilter ab und man erhält ein “normales” Bild.
Ich persönlich ziehe die Okularprojektion vor, da ich so die effektive Brennweite meines Fernrohres beliebig variiren kann, so arbeite ich teilweise mit 6, 8, 10, 12 oder
auch mal 18 Metern effektiver Fernrohrbrennweite. Je nachdem wieviel Licht der Planet und/ oder das Wetter hergeben.
Kleinere Okularbrennweite, gleich längere eff. Brennweite, oder längerer Projektiostubus, gleich längere Brennweite.
Übrigens besteht der “Projektionstubus” bei mir aus handelsüblichen Foto-Zwischenringen. Dadurch bin ich wiederum flexibel, was die Länge des Projektionstubus betrifft.
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